- GND
- 130009334
- SCOPUS
- 55537227300
- Sonstiges
- der Hochschule zugeordnet
Abstract in Deutsch:
Qualitätsdefizite wirken sich innerhalb der Automobilzulieferindustrie einerseits auf den Unternehmenserfolg aus, da sie in der Lieferantenbewertung verzeichnet werden und diese wiederum Berücksichtigung bei der Auftragsvergabe von Neuprojekten findet. Andererseits entstehen während der internen Fehlerbehebung Kosten durch Nacharbeit, Ausschuss, verlorene Wertschöpfung und so fort. Fehlerhafte Lieferungen von Kaufteilen gefährden die Funktion des Gesamtsystems respektive des Endproduktes und verursachen darüber hinaus Kosten im Rahmen der Reklamationsbearbeitung sowie durch die Bereitstellung von Ressourcen für Korrekturmaßnahmen. Da die GPM GmbH dem Verursacher grundsätzlich bei Schlechtlieferung die Möglichkeit der Nacherfüllung vor Ort einräumt, muss ebendieser auch für alle hierbei entstandenen Kosten aufkommen. Dem Verursacher wird allerdings gegenwärtig lediglich ein marginaler Pauschalbetrag in Rechnung gestellt, weshalb im Kontext dieser Arbeit ein analytisches Modell konzipiert werden soll, welches der GPM GmbH eine ganzheitliche Kostenerfassung und -weiterberechnung ermöglicht. Nach einer theoretischen Grundsteinlegung sowie der exakten Definition relevanter Termini erfolgt eine umfassende Prozessanalyse mit dem Ziel der Ermittlung der relevanten Kostenarten. Hierzu wird die Systematik der Prozesskostenrechnung partiell angewendet. Anhand der reklamationsspezifischen Daten sowie einer empirischen Studie werden wesentliche Betrachtungen der Kostenstruktur vorgenommen und wichtige Kennzahlen ermittelt. Der mathematischen Formulierung des Berechnungsmodelles folgt die Implementierung in die gegebenen Strukturen der Organisation. Für eine wirksame Geltendmachung derartiger Kosten gegenüber dem Verursacher wird der rechtswissenschaftliche Komplex ausführlich beleuchtet. Der Integration des Berechnungsmodells in die CAQ-Software des Unternehmens wird eine weitere Option - das Outsourcing der Nacharbeit - gegenübergestellt und auf die jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet. Da mit beiden Varianten bestimmte Änderungen einhergehen, wurden sowohl die Auswirkungen auf Prozesse und IT-Anwendungen als auch die Geltung der personellen Ressourcen einer genauen Analyse unterzogen und entsprechende Handlungsempfehlungen dargestellt.