- GND
- 121305813
- ORCID
-
0000-0002-9534-2120
- SCOPUS
- 34168572300
- Other
- connected with university
- GND
- 1169173012
- ORCID
-
0000-0002-9097-2094
- SCOPUS
- 57195105280
- Other
- connected with university
Abstract in German:
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Mediennutzung von Menschen mit geistiger Behinderung. Sie basiert auf der Rational Choice-Theorie, die individuelles Verhalten mit der Annahme zielorientierter Handlungen erklärt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu überprüfen, auf welche Art und Weise Medien von Menschen mit geistiger Behinderung genutzt werden und welche Motive sie dabei verfolgen. Dazu wurden zwölf geistig behinderte Personen, die sich aus drei verschiedenen Behinderungsgraden zusammensetzen, qualitativ befragt und die Interviews mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Zum einen zeigte sich, dass die verschiedenen Behinderungsgrade unterschiedliche Medien auswählen um dieselben Motive zu erreichen. Darüber hinaus nimmt, neben allgemein vertretenen Motiven des "Zeitvertreibs", "Suche nach Informationen" und "innerem emotionalem Gleichgewicht", die durch Medien erreichte Funktion soziale Kontakte zu halten in der leichten geistigen Behinderung eine übergeordnete Rolle eine sowie ein Geselligkeitsmotiv unter der schweren geistigen Behinderung. Außerdem zeigt sich, dass die Mediennutzung und die Motive durch vielfältige Barrieren beeinflusst sind. Diese ergeben sich einerseits direkt aus der Behinderung, aber auch indirekt durch die Lebenssituation, in Form von finanziellen Mittel und der Wohnform sowie Hindernissen, die sich durch die Umwelt ergeben. Des Weiteren finden sich Barrieren innerhalb der Technologien. Vor allem die Ausbildung der Medienkompetenz hat einen großen Einfluss auf das Medienverhalten. Hier stellte sich heraus: je leichter der Behinderungsgrad, desto höher ist die Medienkompetenz ausgebildet.